Wie Lösungsfokussierung im Alltag funktioniert (2 von 2)

Wie Du Skeptiker erreichst und die Vorteile für Dein Team nutzt.

Die Einführung der Lösungsfokussierung in deinem Arbeitsalltag kann einiges bewirken. Und kurzzeitiges nachdenkliches Schweigen ist ein guter Hinweis darauf, dass Du mit Deinem lösungsfokussierten Vorgehen auf dem richtigen Weg gehen. Doch bevor ich Dir jetzt ein paar ganz praktische und einfache Tools vorstelle, ist mir eines noch wichtig. Lösungsorientierung ins Arbeitsleben zu integrieren ist kein Change-Projekt. Es geht nicht um die Einführung einer Methode, nicht um Roll-Outs und Projektpläne. Gefragt sind eigene Haltung, beispielgebendes Vorangehen und spielerisches Ausprobieren. Fang einfach an und schau, welche Reaktionen Du beobachten kannst.

Von der Theorie zur Praxis im Organisationsalltag: Drei Nützliche Tools für die tägliche Arbeit: 

Und hier nun ein paar ganz praktische Anregungen, wie Du eine lösungsfokussierte Sprache in Deinem Arbeitsumfeld nutzen kannst:

  • Skalenfragen statt detailreicher Dramatisierung: Schwierige Situationen führen zu emotionaler Aufregung und ab und an äußert sich das in einer wortreichen, detaillierten und manchmal auch dramatisierenden Beschreibung der Situation. Wenn mehrere Personen beteiligt sind, kann sich die Informationsflut schnell drastisch erhöhen. Sowohl für Unbeteiligte als auch für die Betroffenen selbst ist es da manchmal nicht leicht, einen etwas nüchternen Blick zurückzugewinnen. Skalenfragen können hier helfen:
    • Gib mir doch mal eine Idee, wo Dein / Euer Problem gerade auf einer Skala von 1 – 10 angesiedelt ist (wobei 1 bedeuten würde, es ist kaum wahrnehmbar und 10, es ist überhaupt gar nicht mehr auszuhalten)

Spannend könnte hier schon sein, wenn mehrere Menschen diese Frage unterschiedlich beantworten. In jedem Fall können sich an die Antwort zwei Folgefragen logisch anschließen:

  • Was hast Du schon alles getan (oder auch, was ist schon geschehen), damit es nicht noch schlechter ist?
    • Was bräuchte es, damit es wenigstens um einen Skalenpunkt besser wird.

Frage eins nimmt die Ressourcen in den Blick, Frage zwei blickt auf Machbares, Naheliegendes und führt wieder in die Selbstwirksamkeit zurück.

  • Frage nach positiven Ausnahmen bei Fatalismus: Wenn alles nur noch Mist ist, die Kollegin „gar nicht geht“, es nie wieder so wird, wie es mal war und einen sowieso niemand versteht, dann sind Menschen in ein emotionales schwarzes Loch gefallen. Dann bieten Fragen nach den positiven Ausnahmen die Leiter aus dem schwarzen Loch heraus. Sie ermöglichen uns, auch wieder den Rest der Welt zu sehen und allein das kann schon einen gravierenden Schritt in Richtung Lösung darstellen. Hier ein paar mögliche Formulierungen
    • Bei allem, was gerade so „mistig“ ist, was sollte denn auf jeden Fall doch so bleiben wie es ist, weil es hilfreich ist?
    • Was war denn anders, als Du mit der Kollegin früher gut zusammen gearbeitet hast? Was hat sie damals anders gemacht? Und was Du?
    • Angenommen es wäre wieder alles wie früher, was würdest Du denn aus dem Heute vermissen?

Wer diese Fragen stellt, sollte dies mit echter unwissender Neugier tun. Das sind keine rhetorischen Fragen und es gibt keine „richtige“ zu erwartende Antwort. Deine Frage ist ein Angebot, eine Dienstleistung, jedoch keine Belehrung. Ob sie so ankommt, erlebst Du an der Reaktion Deines Gegenübers…

  • Was ist das Gute im Schlechten? Was ein bisschen nach einer Denksport-Aufgabe klingt, ist sehr hilfreich, wenn es um die Einladung zu einem ganz persönlichen Perspektivwechsel geht. Wir fragen nach der sprichwörtlichen anderen Seite der Medaille. Und wir lenken den Blick  auch auf  Lernchancen, die es so sonst nicht geben würde. Das macht das Schlechte nicht zum Guten, relativiert jedoch vielleicht die Dramatik und weitet den Blick. Und auch hier gibt es ein Achtung: Vorsicht vor der Überhöhung. Das Gute im Schlechten zu sehen, bedeutet nicht, eine schwierige Situation als schicksalhaft darzustellen (das musste Dir ja so widerfahren – aufgrund von Fügung, Karma oder etwas anderem). Eine solche Umdeutung würde den Boden der Lösungsfokussierung verlassen, denn diese setzt IMMER die Selbstwirksamkeit des Menschen voraus.

Zusammenfassung

Lösungsfokussierung eröffnet dir und deinem Team neue Perspektiven im Miteinander und bei ganz konkreten Arbeitsaufgaben. Lösungsorientierung bedeutet Perspektiven zu wechseln und einen bewussten Fokus auf ein BESSER zu lenken.  Diese Denk- und Handlungsweise fördert nicht nur ein positiveres Arbeitsklima, sondern führt auch zu besseren Ergebnissen. Und das Beste daran ist: es funktioniert  mit kleinen, aber gezielten Schritten.  Stell dir vor, wie dein Team, Dein Unternehmen  in einem Jahr aussehen könnte, wenn ihr gemeinsam ein Stück mehr Lösungsfokussierung lebt. Ein harmonisches Arbeitsumfeld und gestärkte Mitarbeiter sind es allemal wert.

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